Neuerscheinungen

Neues Heimatbuch erschienen: Die Saarpfalz

Vier Städte, drei Gemeinden, 144.092 Einwohner auf 418,28 km²,  das sind die nackten Fakten, hinter denen sich die Gebietskörperschaft Saarpfalz versteckt. Ihre geografische Zugehörigkeit trägt sie bereits im Namen, Saarpfalz, historisch jedoch war sie einst Teil der bayerischen Pfalz. Heute bildet die Saarpfalz einen eigenen Landkreis im heutigen Saarland. Aufgrund ihrer wechselvollen Geschichte kann die Region auf ein reiches kulturelles Erbe blicken, das weit in die Vergangenheit zurückreicht. Die ersten Funde, Faustkeile und weitere Artefakte lassen sich bereits der Altsteinzeit zuordnen. Reiches Fundmaterial von unseren jägerischen Vorfahren belegt eine rege Präsenz und bis heute sichtbare Megalithen unterstreichen die Bedeutung der Region, die in den nachfolgenden Metallzeiten durch bedeutende Hort- und Grabfunde noch unterstrichen wird. Auch die Römerzeit ist im Fundmaterial reich vertreten, wie die Ausgrabungen in Bliesbruck-Reinheim oder in Homburg-Schwarzenacker zeigen. Die Region kann eine kontinuierliche Siedlungstätigkeit vorweisen, lediglich mit einer Zäsur im 17. Jahrhundert, als der 30-jährige Krieg und seine Folgen auch das Gebiet der Saarpfalz fast gänzlich entvölkert hatten. 

Die 640-seitige Monografie ist in zwei Teile gegliedert, ein geschichtliches Übersichtswerk mit 19 Kapiteln unterschiedlicher Autoren mit ausgewiesener Expertise, und einen Ortskatalog, der auf der Höhe der Zeit Vergangenheit und Gegenwart aller 69 Ortschaften, nach ihren Städten und Gemeinden sortiert, detailreich und reich bebildert beschreibt.

Die Ortsbeschreibungen beginnen je mit dem Wappen der Gemeinde, der Einwohnerzahl und einer geografischen sowie historischen Einordnung. Als Besonderheit bietet der Band zu jedem einzelnen Ort einen Gesamtüberblick zu den wichtigsten historischen Stätten und Bauwerken aus den verschiedensten Bereichen: Archäologische Fundplätze, Burgen und Burgruinen, ehemals prachtvolle Schlösser, Klöster, Kirchen, Pfarrhäuser Friedhöfe, Wegekreuze, Mühlen, Brücken, verlassene Industrieanlagen wie Kohlengruben, Kalkwerke oder Ziegeleien, bis hin zu modernen Schul- und Verwaltungsgebäuden, dazu noch vieles mehr, was das Leben in der Saarpfalz eben so lebenswert macht!

Auch die Nutzungsgeschichte der Kulturlandschaften, die baukulturelle Entwicklung, Ergebnisse der Ortsnamenforschung sowie die Mundart der Gegend werden unter die Lupe genommen. So wird das gewichtige Werk zu einem Vademecum, einem modernen Heimatbuch, das Ortschronik, Geschichtsbuch, Nachschlagewerk und gleichzeitig kulturhistorischer Führer der Region und ihrer abwechslungsreichen Landschaft ist.

Das reich bebilderte Buch vermittelt eine kompakte, übersichtliche und leicht verständliche Zusammenfassung zur saarpfälzischen Geschichte sowie deren Hinterlassenschaften. Für TouristInnen ein idealer Führer, für Einheimische weit mehr als nur ein Heimatbuch.

Der Herausgeber Dr. Andreas Stinsky ist schon seit seinem Studium der Archäologie in Saarbrücken fest mit der Geschichte seiner Heimat verwurzelt. Heute ist er Kulturreferent des Saarpfalz-Kreises und hat bereits mehrere Fachbücher über die Region veröffentlicht. Sein neuestes Werk liegt nun vor und ist im Buchhandel erhältlich.


Stinsky, Andreas (HG): Die Saarpfalz
Geschichte, Kultur und Ortschaften im Saarpfalz-Kreis
ISBN: 978-3-96176-297-2
2025 Nünnerich-Asmus Verlag Oppenheim
Preis 39,00 € 
(Gabriele Sauer/ 20.10.2025)

DAS ZIEL WAR EUROPA….

In der Reihe der Veröffentlichungen des Stadtarchivs Saarbrücken ist als Band 5 ein über 400 Seiten starkes Buch erschienen, das sich, wie der Titel verspricht, den vier bedeutenden Städten der Großregion widmet. Luxemburg, Metz, Saarbrücken und Trier sind seit dem Jahr 2000 zu einem Städtenetzwerk zusammengeschlossen, die Einführung der gemeinsamen Währung Euro erleichterte den Prozess. Wenige Jahre später, im Jahr 2007 tauchte in der ganzen Region Saar-Lor-Lux ein blauer Hirsch auf, das Logo für die Europäische Kulturhauptstadt "Luxemburg und Großregion". Damit wurde die Idee einer Kulturhauptstad erstmalig grenzenlos über drei Länder ausgedehnt. In manchen Orten ist der blaue Hirsch aus Stahl von Acelor noch heute zu entdecken!

Doch die Entwicklung zu dem funktionierenden Städtenetzwerk mit dem Namen QuattroPole (Eigenschreibweise) hat eine lange Vorgeschichte. Nach dem Zweiten Weltkrieg, die Welt lag in Trümmern, waren es erste Annäherungsversuche zwischen Konrad Adenauer und Charles de Gaulle, die nach den vorangegangenen drei Kriegen den Weg zu einem stabilen, friedlichen und demokratischen Miteinander der beiden fast 100 Jahre verfeindeten Nationen ebneten. Im Elysée-Vertrag 1963 wurden schließlich die Strukturen des Austauschs und der Zusammenarbeit der beiden Länder festgeschrieben.

Auch die Idee eines vereinten Europas wurde hier im Land der QuattroPole geboren: Robert Schuman, Johannes Hoffmann, Max Braun, Konrad Adenauer, Helmut Kohl, Francois Mitterand, die Liste ließe sich bis in die Gegenwart fortsetzen. Sie alle und nicht zuletzt die Menschen, die hier in der der Großregion leben, haben mitgebaut an dem Haus Europa, das mit der Montanbehörde der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl in Luxemburg seinen Anfang genommen hat. Und mit dem Saarbrücker Abkommen 1984 wurde bereits der Wegfall der Grenzkontrollen zwischen Deutschland und Frankreich beschlossen. Dieses Abkommen gilt als Vorläufer des Schengener Abkommens, das unter anderem die Kontrollen an den Binnengrenzen seiner heute 29 Mitgliedsländer aufgehoben hat.

Hans- Christian Herrmann, der Herausgeber der Monographie, stellt im ersten Teil des Bandes die Geschichte der Region vor, von den Anfängen in der Antike bis zur französischen Revolution, dem großen Paukenschlag am Ende des 18. Jahrhunderts. Im Mittelteil, unter der Überschrift „Aspekte der Stadtgeschichte von Metz, Trier und Luxemburg kommen weitere Autoren zu Wort wie Frank Unruh, der seinen Focus auf die Urbanität der römischen Stadt Trier legt, Jean- Marie Mante, der sich der Geschichte der Stadt Metz widmet sowie Michael Pauly und Charles Barthel, die die Geschichte und Gegenwart Luxemburgs beleuchten.

Im dritten Teil des Buches erörtert Herrmann die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Stadtentwicklung nach dem Krieg, den Alltag der Menschen in der Grenzlandschaft sowie die Herausforderungen des Strukturwandels. Die vorliegende Publikation bietet so erstmals einen vergleichenden historischen Überblick dieser vier bedeutenden Städte von der Antike bis zur Gegenwart. Die klar strukturierten Beiträge fassen das Thema kompakt zusammen und sind mit zahlreichen hochwertigen Abbildungen, Karten und Fotografien versehen, die beim Lesenden visuell die vergangene Zeit lebendig werden lässt. Das Vorwort zu diesem unverzichtbaren Kompendium über die europäische Idee in der Großregion schrieb der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Saarbrücken, der Hauptstadt der deutsch-französischen Freundschaft.

Herrmann, Hans-Christian (HG): Die QuattroPole Städte – eine Wiege Europas
Metz, Saarbrücken, Trier und Luxemburg.
Ihre Geschichte, Gemeinsamkeiten und Unterschiede
2025 Conte Verlag, St. Ingbert
ISBN: 978-3-95602-305-7
Preis: 29,00 €

(Gabriele Sauer / 13.10.2025)

40 Jahre Schengener Abkommen

Am 14. Juni 1985 unterzeichneten die Staatssekretäre aus den fünf Ländern Belgien, Deutschland, Frankreich, Luxemburg und den Niederlanden auf dem Moselschiff Marie-Astrid in Schengen das Schengener Übereinkommen, mit dem Personenkontrollen an den Binnengrenzen schrittweise abgebaut werden sollten. Zehn Jahre später wurde diese Vision Wirklichkeit – Schlagbäume und stationäre Kontrollen wichen im Schengenraum. Heute umfasst der Schengen-Raum eine Fläche von über 4 Millionen Quadratkilometern mit einer Bevölkerung von über 450 Millionen Menschen. Ihm gehören 29 Länder an. Der Schengen-Raum ermöglicht es so mehr als 450 Millionen Menschen, frei zwischen Mitgliedstaaten zu reisen, ohne Grenzkontrollen zu durchlaufen.

Jeden Tag überschreiten etwa 3,5 Millionen Menschen Binnengrenzen, um zu arbeiten, zu studieren oder Familie und Freunde zu besuchen, und knapp 1,7 Millionen Menschen wohnen in einem Schengen-Land, arbeiten aber in einem anderen Schengen-Land. Zusätzlich unternehmen die EuropäerInnen jährlich geschätzte 1,25 Milliarden Reisen innerhalb des Schengen-Raums, was auch dem Tourismus- und dem Kultursektor erheblich zugutekommt.

Zum 40-jährigen Jubiläum des Schengener Übereinkommens im Jahr 2025 steht das Europa offener Binnengrenzen unter erheblichem Druck. Ein neuer interdisziplinär ausgerichteter Sammelband der „Saarbrücker Beiträge zur Europaforschung“ mit dem Titel „40 Jahre Schengener Übereinkommen. Europa und seine inneren Grenzen“ mit vielfältigen Perspektiven aus Geographie, Geschichte, Kulturwissenschaften, Politik, Rechtswissenschaft und Sozialwissenschaften wirft nicht nur einen einen Blick zurück, sondern wagt auch einen Blick nach vorn – verbunden mit der Frage, wohin Europa in einer sich wieder vergrenzenden Welt steuert, in der Migration, Terrorismus und nicht zuletzt der Umgang mit der Covid-19-Pandemie dazu führten, dass auch die europäischen Binnengrenzen plötzlich wieder allgegenwärtig sind.

Gerade hier in der Großregion gehört es zum gelebten Alltag, schnell mal rüber nach Frankreich zum Einkaufen oder tagtäglich zum Arbeiten nach Luxemburg zu fahren. Touristen unserer Region genießen es, in drei Tagen von Saarbrücken aus drei Länder zu besuchen, ohne das Hotelzimmer wechseln zu müssen. Kulturelle und gastronomische Angebote locken Menschen in die Nachbarländer, bezahlt wird bequem mit dem Euro. Was vor vierzig Jahren noch eine Utopie war, ist heute gelebter Alltag. Doch wie steht es im Jahr 2025 um offene Grenzen?

In der Publikation „40 Jahre Schengener Übereinkommen. Europa und seine inneren Grenzen“ konnten Professor Dominik Brodowski, Julia Dittel und Professor Florian Weber 20 Beiträge renommierter Forscherinnen und Forschern von Luxemburg, Saarbrücken und Straßburg bis hin nach Breslau auf über 400 Seiten zusammenstellen, um zu verstehen, wie der Weg hin zu offenen Grenzen in der Europäischen Union beschritten wurde und an welchen Weggabelungen wir heute stehen.
 
Die Veröffentlichung ist Teil der Reihe „Saarbrücker Beiträge zur Europaforschung“, die vom Cluster für Europaforschung der Universität des Saarlandes (CEUS) herausgegeben wird.
Das Vorwort zu der aktuellen Publikation schrieben die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger und der luxemburgischer Innenminister Leon Gloden.

Brodowski, Dominik, Julia Dittel, Florian Weber (HG.): 
40 Jahre Schengener Abkommen, Europa und seine inneren Grenzen
2025 Nomos Verlag, Baden-Baden 
ISBN: 978-3-7560-3184-9
Preis: 109.- €

Der Band ist open access unter folgendem Link kostenlos verfügbar:
https://www.nomos-elibrary.de/de/10.5771/9783748960683/40-jahre-schengener-uebereinkommen?page=1

(Gabriele Sauer/ 29.09.2025)

450 Jahre Reformation an der Saar

Zwei neue Bände zur Kirchengeschichte

In der vom Geistkirch-Verlag herausgegebenen Reihe „Beiträge zur evangelischen Kirchengeschichte der Saargegend“  sind in diesem Jahr neben der Festschrift zum 250-jährigen Jubiläum der Ludwigskirche zwei weitere Bände erschienen: 

Band 9: Evangelische Frauen an Saar und Blies 1815 – 2015

Band 11: Menschen zwischen Kreuz und Krone.

Beide Bücher mit regionalhistorischem Anspruch wurden herausgegeben von Prof. Dr. Joachim Conrad, seit 1988 Pfarrer in Köllerbach. Conrad ist einer der profiliertesten Kirchen- und Landeshistoriker der Saarregion und des Rheinlandes mit einer umfassenden Publikationsliste. Er leitet das evangelische Zentralarchiv Saar, ist Vorsitzender des historischen Vereins der Saargegend und hat verschiedene Leitungsfunktion in der evangelischen Kirche im Rheinland inne. 2019 wurde er mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Evangelische Frauen an Saar und Blies 1815–2015

In der evangelischen Kirche im Saarland wird 2025 der Gedenktag der Reformation vor 450 Jahren begangen und in unterschiedlichen Veröffentlichungen gewürdigt. Viele Themen der Kirchengeschichte wurden dabei erforscht. Die Geschichte evangelischer Frauen im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert und deren Wirken ist erst mit der Publikation  Evangelische Frauen an Saar und Blies 1815 – 2015, Ihr Leben und Wirken in ausgewählten Portraits von einem Team aus Journalistinnen und Historikerinnen um Rieke Eulenstein M.A. in den Focus gerückt. Zusammen mit Prof. Dr. Joachim Conrad wurden sechzig markante Lebensläufe starker, mutiger und inspirierender Frauen erforscht und ihre Leben und Leistungen in diesem Buchprojekt im Auftrag des evangelischen Kreiskirchenverbandes an der Saar der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Lebensläufe der Frauen können nicht unterschiedlicher sein, geprägt von ihrer Herkunft, ihren Familien- und Schichtzugehörigkeiten. Ida Charlotte von Stumm-Halberg etwa, die als Unternehmerfrau zwanzig Jahre verantwortlich war für die Wohltätigkeitseinrichtungen der Fa. Gebr. Stumm und Sofie Mayer geb. Leber, die als renommierte Musikerin Generationen von Nachwuchskräften qualifizierte oder auch Hildegard König-Grewenig, die die Synagogengedenkstätte in Saarlouis einrichtete und dafür die Schlomo-Rülf-Medaille erhielt.  Auch Vikarinnen, die in den 1920er-Jahren in Saarbrücken im Dienst waren, von deren Existenz und Engagement so gut wie niemand mehr etwas weiß, werden in Wort und Bild portraitiert, wie auch bis heute in Dienst stehende Akteurinnen, die sich auf vielfältige Weise für ein christliches Miteinander einsetzen.

Conrad, Joachim und Rieke Eulenstein (HG.): Evangelische Frauen an Saar und Blies 1815–2015
Ihr Leben und Wirken in ausgewählten Portraits
Beiträge zur evangelischen Kirchengeschichte der Saargegend Bd. 9
273 Seiten mit Abbildungen 
2025 Geistkirch-Verlag, Saarbrücken
ISBN: 978-3-949983-34-4
Preis: 19,80 €

(Gabriele Sauer / 29.09.2025)

 

Menschen zwischen Kreuz und Krone. 

1575 wurde an der Saar offiziell die Reformation eingeführt. Während dieser Vorgang selbst solide erforscht ist, sind die Menschen, die zur Einführung der Reformation im heutigen Saarland beigetragen und sie begleitet haben, weitgehend unbekannt. Doch auch diese Lücke wurde nun geschlossen. Der derzeit letzte Band der Reihe „Beiträge zur evangelischen Kirchengeschichte der Saargegend“ wurde am 18.September in der Stiftskirche St. Arnual vorgestellt. Wer das Glück hatte, den Festvortrag des Herausgebers des neuen Bandes, Professor Dr. Joachim Conrad, mit musikalischer Begleitung von Katharina und Thomas Zimmermann zu erleben, wurde von der überbordenden Begeisterung des Autors angesteckt und so bildete sich auch nach der Lesung schnell eine lange Schlange am Verkaufsstand der Publikation mit dem Titel „Menschen zwischen Kreuz und Krone - Lebensbilder der Reformation an Saar und Blies 1575-1635“. Joachim Conrad, Pfarrer in Köllerbach und Professor für Kirchengeschichte an der Universität des Saarlandes, nahm das 450-jährige Jubiläum der Reformation an Saar und Blies zum Anlass, 20 historische Persönlichkeiten in biografischen Portraits vorzustellen, deren Handeln die Reformation im heutigen Saarland ermöglichte. Dreh- und Angelpunkt der Betrachtung ist dabei die Familie der Grafen von Nassau-Saarbrücken, deren Familiengeschichte vor dem Hintergrund dynastischer Erwägungen und den Zeitumständen. So ist jedes Porträt nicht nur eine biografische Darstellung einer Person, sondern auch ein Spiegel der Geschichte der Grafschaft Nassau-Saarbrücken im sechzehnten Jahrhundert bis zum Jahr 1635, dem Jahr in dem, mitten im dreißigjährigen Krieg, die Zeit der ersten lutherischen Staatskirche der Saargegend endete. 

Conrad, Joachim (HG.): Menschen zwischen Kreuz und Krone. 
Lebensbilder der Reformation an Saar und Blies 1575-1635, 
Beiträge zur evangelischen Kirchengeschichte der Saargegend Bd. 11
213 Seiten mit vielen Abbildungen 
2025 Geistkirch-Verlag, Saarbrücken
ISBN: 978-3-949983-37-5 
Preis: 24,80 €

(Gabriele Sauer / 29.09.2025)

 

Ein Geburtstagsgeschenk für einen Kirchenbau und für alle seine BesucherInnen

Festschrift zum 250- jährigen Jubiläum der Ludwigskirche in Saarbrücken

Die regionalen Zeitungen waren voll davon: Die Ludwigskirche, barockes Highlight der Stadt Saarbrücken, feierte im August das 250-jährige Jubiläum ihrer feierlichen Einweihung im Jahre 1775. Nach aufwändigen Restaurierungsmaßnahmen in den vergangenen zwei Jahrzehnten, 2009 durch die Wiederherstellung des Fürstenstuhls auf der Empore und durch die erst im vergangenen Jahr abgeschlossenen Renovierung des gesamten Innenraumes, hat das Bauwerk wieder viel von seiner ursprünglichen Gestaltung zurückgewonnen. Zurecht dürfen die Menschen in Saarbrücken, im ganzen Saarland, stolz sein auf „ihre“ Ludwigskirche.

Pünktlich zum Jubelfest des Kirchenbaues ist eine Festschrift erschienen, die sich mit der Baugeschichte, der kunsthistorischen Bedeutung und nicht zuletzt mit der Einordnung des außergewöhnlichen Bauwerks in der zweiten Hälfte des 18, Jahrhunderts befasst. Thomas Bergholz, Herausgeber und Mitautor der Festschrift zum Jubiläum der Ludwigskirche, wurde in Saarbrücken geboren und beschäftigt sich seit seiner Jugend intensiv mit dem barocken Bauwerk, das längst zum Wahrzeichen der Landeshauptstadt avancierte. Bergholz studierte Theologie und Musikwissenschaft in Saarbrücken, Bonn und Heidelberg. Er hat zahlreiche Aufsätze und Schriften zu musikwissenschaftlichen, kirchen- und regionalgeschichtlichen, kunsthistorischen und theologischen Themen veröffentlicht. Seit 2016 ist der promovierte Theologe nun Pfarrer an der Ludwigskirche Saarbrücken.

Die Ludwigskirche gehört der Nagelkreuzgemeinschaft an, die für Frieden und Versöhnung in der Welt eintritt. Jeden Samstag zur Mittagsstunde wird ein ökumenisches Versöhnungsgebet für den Frieden in der Welt gesprochen. Im Anschluss an das 15-minütige Gebet erklingt auf der Orgel der Ludwigskirche die „Musik zur Marktzeit“.
In der Festschrift widmet sich der Herausgeber der Entwicklung des am 25. August, dem Gedenktag des Heiligen Ludwigs, eingeweihten Saarbrücker Gotteshauses im Jahr 1775 von der einstigen Fürstenkirche des Hauses Nassau-Saarbrücken zum barocken Wahrzeichen der Stadt Saarbrücken bis zu ihrer Stellung als Werbeträgerin für das ganze Saarland und die Großregion. Interessant sicher auch, dass Abbildungen der Ludwigskirche nicht nur in zahlreichen Bildbänden über das Saarland, sondern auch in Geldbörsen als 2-Euro-Münze sowie auf Sonderbriefmarken und Postwertzeichen seit über 100 Jahren als ein beliebtes Motiv zu finden sind!

Weitere Textbeiträge des Saarbrücker Kunsthistorikers Bernhard Wehlen zur Ludwigskirche als Kunstwerk sowie eine Plakatserie von Ivica Maksimovic zur Zerstörung der Kirche 1944, eine Chronik des jahrzehntelangen Wiederaufbaus sowie ein Katalog zur neuen Dauerausstellung auf der Fürstenempore mit Artefakten aus 250 Jahren Ludwigskirchengeschichte runden die Publikation ab. Der reich bebilderte 80 Seiten starke Band aus der Reihe „Beiträge zur evangelischen Kirchengeschichte der Saargegend“ ist in leicht verständlicher Sprache verfasst und so auch für Interessierte ohne Vorkenntnisse oder zur Ergänzung eines touristischen Besuchs geeignet.

Bergholz, Thomas: 250 Jahre Ludwigskirche 1775-2025. 
Festschrift zum Jubiläum der Einweihung am 25. August 1775
Beiträge zur evangelischen Kirchengeschichte der Saargegend Bd. 10 
2025 Geistkirch-Verlag, Saarbrücken
ISBN: 978-3-949983-38-2
Preis: 12,80 €

(Gabriele Sauer/ 24.09.2025)

 

Unter dem Pflaster liegt der Strand

Unterirdisches Saarbrücken

Einen palmengesäumten, idyllischen Sandstrand wird man unter dem Pflaster in Saarbrücken wohl eher nicht finden, trotzdem, unterm Pflaster der Landeshauptstadt liegt so Einiges im Verborgenen. Schon in der ersten Ausgabe seines Buches „Unterirdisches Saarbrücken“ aus dem Jahr 2011 setzte uns Florian Brunner, Autor, Fotograf und Verleger des großformatigen Bildbandes, in Erstaunen über die vielen, zum Teil bis heute begehbaren unterirdischen Stollen, Wegesysteme, Felsenkeller, Schachtanlagen und Kanäle. In der im vergangenen Herbst veröffentlichen 240 Seiten starken Neuauflage geht Brunner nun noch ein Stückchen tiefer in die Materie und wieder nimmt er uns mit auf seine spannenden Begehungen des Saarbrücker Untergrunds. Ganz nebenbei versorgt er seine Leser mit spannenden Geschichten zu den Bauwerken und deren Erbauer. Viele der eindrücklichen Fotos hat er bei seinen Expeditionen in die Tiefe selbst aufgenommen und so lässt er uns in eine ganz eigene Welt der Schatten eintreten, eine Welt, zum Teil nicht mehr existent oder mit schweren Gittern und Türen verschlossen, einsturzgefährdet oder einfach nur überirdisch unerkannt verborgen. Es ist eine pittoreske, für die meisten Menschen unbekannte ferne Welt, die doch so viel über das Denken der Menschen der Vergangenheit zu erzählen vermag. Neben den historischen Bauwerken, den Brau- und Weinkellern sowie den Relikten des Bergbaus fallen besonders die militärischen Baudenkmäler aus den Kriegs-, Zwischenkriegs- und Nachkriegszeiten auf, die uns immer wieder daran erinnern, dass Frieden ein fragiles Gut ist. Dank Brunners unermüdlichen Forscherdrangs ist es mit Hilfe dieses Buches nun auch für uns gegenwärtige Menschen möglich, in diese Welt hinabzusteigen – wenn auch nur anhand der Fotos. Bei seinen Recherchen stieß der Autor auf teilweise unveröffentlichte Dokumente, Zeichnungen und Fotografien, die er in die Neuauflage einfließen ließ, in Quellenangaben und Bildnachweisen akribisch gelistet. Eigener Forschung steht somit der Weg offen!

Der Saarbrücker Untergrund mit seinen unterirdischen Bauwerken bietet aber noch mehr und birgt durchaus auch Potenzial für die Zukunft: Neben dem Ausbau zu möglichen Schutzräumen für die Zivilbevölkerung, lassen sich die Felsenkeller auch in moderne Heizungssysteme funktional integrieren, wie das im Buch vorgestellte Neubauprojekt  in der Schumannstraße zeigt. Ein weiteres Beispiel für die Nutzung der vorhandenen Anlagen ist die Edelpilzzucht in der ehemaligen Luftschutzanlage auf dem Reppertsberg. Zudem sind viele der von Menschen geschaffenen „Höhlen“ gern genutzte Winterquartiere für Fledermäuse, denen die Stille der Abgeschiedenheit sowie die konstanten Temperaturen von 8°-10° ideale Bedingungen für ihren Winterschlaf bieten.

Florian Brunner: Unterirdisches Saarbrücken
Stollen - Bunker – Felsenkeller, Einblicke in den Saarbrücker Untergrund 
(erweiterte Neuausgabe mit über 300 Fotos, Tafeln, Karten und Zeichnungen)
2024 Geistkirch Verlag Saarbrücken 
ISBN    978-3-949983-30-6
Preis 39,80 €

(Gabriele Sauer, 17.09.2025)

 

TRIER - locker und leicht

Die Tage der althergebrachten Reiseführer sind gezählt. Wer sich heute auf Reisen begibt verlässt sich überwiegend auf Informationen aus dem Netz. Das Handy als ständiger Begleiter, visuell, akustisch, vermeintlich unverzichtbar und immer präsent, liefert unzensierte Massen an Informationen zu allen Regionen dieser Welt. Doch längst haben die User erkannt, dass das gute alte Buch, der Reiseführer in gedruckter Version, womöglich Hybrid, durchaus seine Vorteile hat: zur Vorbereitung auf eine Reise, zum Nachblättern während der Tour und zum Erinnern nach dem Urlaub. Der in Kreisen der Individualreisenden wohlbekannte Know-How-Verlag hat nun die siebte Neuauflage seines Trier Stadtführers, wieder im praktischen Pocketformat aufgelegt: 144 Seiten, 210 Gramm Gewicht und viel Inhalt! Der Autor Joscha Remus stammt aus der Eifel. Er kennt Trier wie seine Westentasche, denn Trier ist sein Bezugspunkt und die Stadt seiner ersten großen Liebe. Remus leitet seine Leser kenntnisreich durch (s)eine lebendige Stadt, spart nicht mit Geheimtipps und Insiderwissen und hat dabei immer die klassischen Themen wie Architektur, Geschichte und natürlich die für Trier so einzigartige Menge an UNESCO-Welterbestätten im Blick. Die zügig aufgelisteten historischen Daten und Jahreszahlen, von den mythischen Anfängen der Stadt bis ins Jahr 2025, sind so präsentiert, dass sie auch einen an Geschichte weniger interessierten Menschen nicht erschlagen sondern bereichern.

Trierer Originale wie Franz Weissebach oder Fischers Maathes, Karl Marx und Guildo Horn dürfen natürlich nicht fehlen, wenn man Trier auch jenseits seiner römischen Vergangenheit kennenlernen möchte! Eine kalendarische Auflistung wiederkehrender Feste, Veranstaltungen und Märkte im Jahresverlauf lassen den Besuch ganz nach Geschmack planen. Dabei helfen auch die links und die über einen QR-Code abrufbaren News und Updates. Eine Übersichtskarte in der vorderen und ein Liniennetzplan in der hinteren Umschlagklappe sowie ein herausnehmbarer Stadtfaltplan im Maßstab 1:7500 ergänzen den aktuellen Band CityTrip Trier.

Remus, Joscha: CityTrip Trier
Reiseführer Trier mit Stadtplan und kostenloser Web-App
2025 Reise Know - How Verlag, Bielefeld
7., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage 
ISBN: 978-3-8317-8056-3
Preis: 15,95 €

(Gabriele Sauer, 17.09.2025)

So bunt is(s)t das Saarland!

Das Fernsehprogramm ist voll von Kochsendungen unterschiedlichster Art: Landfrauen und Sterneköche reichen sich den Kochlöffel weiter und geschmaust werden, an perfekt dekorierter Tafel, Spezialitäten, die die meisten von uns eben nur aus dem Fernsehen kennen. Das Autorinnenkollektiv um die Verlegerin Dörte Heinrich von Bock & Seip wendet sich mit seinem neuen Kochbuch an alle jene, die mit Spaß und wenig Zeit jeden Tag etwas Leckeres auf den Tisch bringen wollen. Die Grundlage des Buches ist ein vor 120 Jahren, auch von Bock & Seip, herausgegebenes, längst vergriffen und fast vergessenes Kochbuch, mit dem Titel: „St. Johanner – Saarbrücker Kochbuch für den bürgerlichen Haushalt“. Zusammen mit Schubladenfunden aus den Loseblattsammlungen der Familienrezepte der Autorinnen ist ein ansprechendes Kochbuch mit über 60 typisch saarländischen Gerichten in moderner Interpretation entstanden. Die im wahrsten Sinn des Wortes abgespeckten, leicht nachzukochenden, alltagstauglichen, traditionellen und schmackhaften Gerichte eigenen sich gleichwohl für Familien- wie für Singlehaushalte. Schmeckt nicht, gab`s nicht, gegessen wurde, was Garten und Vorratskeller so hergaben. Und so setzen die Autorinnen bei der Auswahl der Rezepte auch auf frische und regionale Zutaten.

Gleich zu Beginn des 160 Seiten starken Buches gibt es ein paar unverzichtbare Küchentipps, über die Herstellung von Maggi Salz aus Liebstöckel, zum Einlegen von Sauerkraut bis zur Fertigung von Mayonnaise oder Butterschmalz, das aus Großmutters Küche nicht wegzudenken war, hier jedoch geboten sparsam eingesetzt wird. Nach den Tipps reihen sich die Rezepte aneinander: Suppen, Eintöpfe, Salate, Fleisch- und Nudelspeisen. Dass die Kartoffelgerichte ein eigenes Kapitel füllen, ist im Saarland eine Selbstverständlichkeit. Selbst das von jeder Familie streng gehütete Geheimnis um die Fertigung der „Mehlknepp“ für die „Geheirade“, wird hier gelüftet - mit Abdruck des Originalrezepts von 1905! Im Kapitel „Süßspeisen“ bemerkt man einmal mehr die Nähe zu Frankreich und zur traditionellen französischen Küche, in der ein feines Dessert zum Abschluss nicht fehlen darf.
Das Buch ist klar gegliedert und sowohl für AnfängerInnen wie auch für Fortgeschrittene geeignet: Links das Rezept mit Zutatenliste und Anleitung, rechts ein Foto des fertigen Gerichtes. Doch halt, auf den ersten Blick fast nicht zu erkennen, hier wurden keine konventionellen Studiofotos verwendet. Alle Abbildungen stammen aus der Feder der Illustratorin und Designerin Tatjana Schanz. Das gibt dem Werk eine ganz eigene Note.

„Wir wünschen guten Appetit“, so verabschieden uns die vier Autorinnen am Ende des Buches –  dem ist nichts hinzuzufügen!

Lauriel, Angelika et al.: So bunt kocht das Saarland
Über 60 Gerichte von historisch bis modern
2024 Verlag Bock & Seip, Saarbrücken
ISBN: 978-3-00-077758-5
Preis: 18.- €

(Gabriele Sauer/ 27.05.2025)

Die Schnecken nach Metz treiben

Eine Entdeckungsreise der Langsamkeit in modernem Gewand

Silbrig, wie die Spur einer Schnecke, glänzt das Logo auf dem nachtschwarzen Einband des 120 Seiten starken querformatigen Din A5 Bandes, der so viel mehr ist als eine Sammlung literarischer Perlen eines im Saarland renommierten Autors.

Schnecken nach Metz treiben, eine Redewendung aus der Saarlouiser Gegend, gilt als Synonym für sprichwörtliche Langsamkeit und manch ein Schüler, eine Schülerin, verträumt in der Bank sitzend, kennt den milden Zustand des Herausgelöstseins aus dem Hier und Jetzt. Auch auf idyllisch gelegenen Parkbänken sitzend oder zur späten Abendstunde in der Stammkneipe kann sich dieser Moment des Stillsinnierens einstellen. Wir wissen nicht, wo und wann genau Alfred Gulden, Autor und Filmemacher aus Saarlouis, die Idee zu seinem Langzeitfilmprojekt hatte, wir wissen nur, dass er gleich in dem Fotografen und Kameramann Christian Schu einen kompetenten Partner für sein ungewöhnliches Filmprojekt fand. Sieben Jahre sind seither vergangen, Jahre in denen Gulden und Schu ihre Beobachtungen, Gedanken und Erinnerungen in einem Langzeitprojekt festgehalten haben. Über die Lothringische Hochebene zogen die beiden Flaneure entlang der alten Poststraße zwischen Saarlouis und Metz durch die Landschaft. Mit ihrem eigenen unverfälschten Blick fingen sie autodokumentarisch Menschen und Momente, Erlebnisse und Erinnerungen, ein - dabei kamen über 50 Stunden Filmmaterial zusammen!

Über die Jahre sind so viele Bilder und Filmsequenzen mit dazu passenden Texten herausgekommen. Im vergangenen Jahr entstand dann die Idee, jede Woche einen kleinen Film auf YouTube zu veröffentlichen. Insgesamt 52 Filmgedichte – und eins noch obendrauf!

Der nächste Schritt erscheint fast schon als logische Konsequenz: Alfred Gulden hatte den Gedanken, aus dem Projekt ein Buch zu machen. Ein Buch, in dem man die Texte aus den Filmen auch lesen kann – bebildert mit jeweils einem schwarz-weiß- Foto. Und jetzt kommt das Besondere an diesem Druckwerk: Volker Schütz, der sich um die Umsetzung der Filme auf YouTube gekümmert hat, hatte die brillante Idee, die filmischen Sequenzen über QR-Codes mit den Bildern und Texten im Printexemplar zu verbinden - ein QR-Code pro Film zu jeder Einheit im Buch. Bild wird zu Bewegung, Text zu Stimme und Klang. Das Buch als Mittler zwischen den Medien in einer neuen Dimension.

Der Blattlausverlag aus Saarbrücken, in Persona Helge Barthold, hat das besondere Projekt umgesetzt. Die erste Auflage des Buches, einhundert bibliophile, von eigener Hand gedruckte und aufwändig in Leinen gebundene Exemplare, waren im Nu vergriffen. Jetzt gibt es die Publikation in Taschenbuchbindung mit Softcover im Buchhandel. Und silbrig, wie die Spur einer Schnecke, glänzt das Logo auf dem nachtschwarzen Einband…

 

Gulden, Alfred: Die Schnecken nach Metz treiben
Ein Film- und Textbuch. Softcover
2025 Blattlausverlag Saarbrücken
ISBN: 978-3-945996-78-2
Preis: 24,00 €

(Gabriele Sauer 16.05.2025)

Einfach mal raus und rein ins Naturerleben

Outdoor-Aktivitäten im Inland erleben einen geradezu unglaublichen Boom. Die Deutschen entdecken ihre Heimat neu. Viele Menschen hierzulande und auch aus unseren Nachbarländern folgen bei einem Kurzurlaub im Saarland dem Ruf: Raus in die Natur! Längst ist es kein Geheimnis mehr, das Saarland ist ein wunderbares Wandererlebnisland mit vielen einmaligen Naturoasen.

Wer also eine Flugreise in ferne Länder, vielleicht auch wegen des ökologischen Fußabdrucks, meiden möchte oder keine Lust auf kleine, romantische, aber krachvolle Fischerdörfchen am Meer hat, entdeckt plötzlich im eigenen Land unerwartete Schönheiten. Gerade das Saarland kann mit vielen unterschiedlichen Naturräumen auf relativ kleinem Raum punkten. Was gibt es hier nicht alles zu entdecken! Jetzt im Frühsommer sind es die einzigartigen Orchideengebiete, die zu Spaziergängen mit Feldstecher, Lupe und Fotoausrüstung ganze Heerscharen von Menschen in die sensiblen Schutzgebiete locken. Das Purpurknabenkraut mit seiner imposanten Erscheinung verführt manch einen Besuchenden dazu, mal kurz den Weg zu verlassen, um sich ganz in die Schönheit der Natur zu vertiefen. Das unscheinbare Zweiblatt, auch eine der einheimischen Orchideen, mit mehreren Arten im Saarland vertreten, wird dabei meist übersehen und zertreten.

Natur schützen -  Leben bewahren -  Zukunft sichern                                                                       
Die Naturlandstiftung Saar (NLS) gibt es schon fast ein halbes Jahrhundert, damals, 1976, hatte eine Handvoll Natur- und Umweltschützer die Idee, Tiere und Pflanzen im Saarland durch Flächenankauf dauerhaft zu bewahren und zu schützen. Mittlerweile betreut die Naturlandstiftung über 120 Naturschutzgebiete mit insgesamt über 2.000 Hektar Fläche. Das bereits 2021 erschienene Buch wendet sich nicht nur an engagierte NaturschützerInnen sondern auch an Naturnutzende, wie Bauern und Bäuerinnen, JägerInnen, Waldbesitzende und eben auch an Touristen. Artenschutz betrifft uns alle. Wir Menschen haben dabei eine besondere Verantwortung, für unsere Umwelt, die Pflanzen, die Tiere und somit auch für uns Menschen selbst unter dem Motto: „Natur genießen – Menschen für die Umwelt sensibilisieren“:

Wiesen, Wasser, Warzenbeißer
Dieser reich bebilderte Band der NLS gewährt auf 190 Seiten Einblicke in die vielseitige Arbeit der Stiftung. In Portraits ausgewählter Lebensräume mit ihren typischen Pflanzen und Tierarten wird Wissenswertes über die saarländischen Schutzgebiete vermittelt. Alle Schutzgebiete des Saarlandes sind in einer Karte mit Index verzeichnet. Ein Kapitel über Projekte und Kooperationen mit den Naturschutzverbänden von Luxemburg, Belgien, Frankreich und Rheinland-Pfalz unterstreicht die wichtige Rolle des grenzüberschreitenden Naturschutzes in der Großregion.

Dass Natur und Kultur eine Einheit bilden, wird exemplarisch am Beispiel Forsthaus Neuhaus vorgestellt. Dort ist ein wichtiger Baustein für Ökopädagogik und die Bildung für nachhaltige Entwicklung angesiedelt, dem großen Zukunftsthema, um die Menschen über die Herausforderungen der heutigen Zeit und der auf uns zukommenden Zeit des Wandels zu informieren. Diese Aufgaben, sowie Pflege und Überwachung der Gebiete und die Öffentlichkeitsarbeit obliegen größtenteils der Naturwacht Saarland, die, unter der Trägerschaft der NLS, als Mittlerin zwischen Mensch und Natur in den saarländischen Schutzgebieten aktiv ist.

Reinhold Jost, Verfasser des Grußwortes und damals Minister für Umwelt und Verbraucherschutz, ist längst in ein anderes Ressort gewechselt, seine Nachfolge hat 2022 Petra Berg als Multi-Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz und der Justiz des Saarlandes angetreten.

Das Buch und seine Inhalte hat seit seinem Erscheinen vor vier Jahren nichts an seiner Aktualität eingebüßt und ist wichtiger denn je, damit wir noch lange unsere herrliche Natur genießen können! 

 

Wiesen, Wasser, Warzenbeißer
Hg.: Naturlandstiftung Saar, Dr. Axel Didion, et al
2021/11 Conte Verlag, St Ingbert
ISBN: 978-3-95602-240-1
Preis: 20,00 €

(Gabriele Sauer/ 13.05.2025)

Neue Broschüre über Deutschlands ältestes Kloster

Die Abtei in Tholey wurde 634 erstmals urkundlich erwähnt. Sie liegt zu Füßen des Schaumbergs im St. Wendeler Land und gilt als ältestes Kloster Deutschlands mit aktuell elf dem Konvent zugehörigen Benediktinermönchen. Lange Zeit war es still um die Klosteranlage, bis zum Beginn der tiefgreifenden Renovierungsmaßnahmen in den Jahren 2017-2021. Mit den Spenden einer wohlhabenden Unternehmerfamilie der Region wurde nicht nur das gotische Kirchengebäude renoviert, auch der Garten wurde neu angelegt, Wohnräume umgebaut, die Pforte und das Teehaus saniert. Vier Jahre sind seither vergangen. Seit April 2021 ist die Kirche wieder für Besucher geöffnet – komplett renoviert und mit neuen Fenstern der Künstler Gerhard Richter und Mahbuba Maqsoodi ausgestattet. Damit verfügt die Abteikirche in Tholey nun über weit über das Saarland hinaus bekannte, öffentlich zugängliche, einzigartige Kunstschätze. Gerhardt Richter und Mahbuba Elham Maqsoodi sind zwei Ausnahmekünstler, wie sie unterschiedlicher nicht sein können: Maqsoodi, geboren 1957 in Herat ist Muslima, Richter, der sich selbst als Atheist bezeichnet, erblickte 1932 in Dresden das Licht der Welt. Beide sind in ihrem künstlerischen Schaffen ganz dem Werk verpflichtet. Und genau dieses gilt es zu entschlüsseln. In der neuen Broschüre, die der Autor Rudolf Schäfer, pensionierter Studiendirektor, selbst als eine lockere Erzählung eines Gästeführers beschreibt, fasst er lesenswert und verständlich die Historie der ältesten Abtei Deutschlands zusammen. In enger Kooperation mit den Mönchen der Abtei sowie mit der Gemeinde Tholey ist eine kleine, informative Broschüre entstanden, die auf 60 Seiten Wissenswertes aus Geschichte und Gegenwart der Klosteranlage beschreibt. Im Dezember vergangenen Jahres wurde sie vorgestellt. Damit ist eine Informationslücke geschlossen, die seit längerem von den Besuchern beklagt wurde. Um dem großen Publikumsinteresse nachzukommen sind weitere Veröffentlichungen sowie ein Bildband in Planung, wie Abt Mauritius Choriol bereits ankündigte. Rudolf Schäfer legt in seiner Publikation den Focus seiner Ausführungen auf die Interpretation der insgesamt 32 Bildfenster als monastisches Gesamtkonzept der Tholeyer Abtei. Der studierte Kunstpädagoge Schäfer achtet dabei besonders auf ikonographische Besonderheiten, die er versiert in den historischen Kontext bettet. Das so entstandene Lesebuch ist also mehr als ein traditioneller kunsthistorischer Führer - es ist ein Buch, das einlädt, sich mit der eigenen Erlebnisebene, der Kirchengeschichte, den Religionen, ihren Orten und ihren Akteuren auseinanderzusetzen. Anhand der vielen Farbfotos und Abbildungen bleibt der Besuch in Deutschlands ältestem Kloster auch später noch nachspürbar und wirkt lange nach. Die Broschüre versteht sich als Ergänzung zu dem Gesamtprogramm rund um das Kloster Tholey. Sie ist ein Werk zum Erinnern, Verstehen, Nachlesen und Staunen.
Die Broschüre ist bei der Tourist-Info der Gemeinde Tholey sowie im Klosterladen der Abtei erhältlich.

Schäfer, Rudolph: Die Abtei Tholey in 90 Minuten, ein Gästeführer erzählt
Ottweiler, 2024
Preis: 13,80 €uro

(Gabriele Sauer/27.02.2025)

 

Das Heimatbuch St. Wendel in seiner 36. Ausgabe

Buchvorstellung

Ende November war es wieder einmal soweit: Der Landkreis St. Wendel konnte die 36. Ausgabe seines Heimatbuches bekannt geben. Das Heimatbuch des Landkreises St. Wendel erscheint bereits seit 1948 in mittlerweile dreijähriger Folge. Das Werk versteht sich als Almanach für Heimatkunde, Naturschutz und Denkmalpflege und ist mehr als eine simple Nabelschau eines saarländischen Landkreises, es ist ein fester Bestandteil der regionalen Identität mit profunden Artikeln aus vielen Bereichen. Auf insgesamt 240 Seiten, in einem festen Buchdeckel gebunden und komplett vierfarbig gedruckt, geht es in der neuen Ausgabe des Heimatbuches in zehn Kapiteln mit 26 Artikeln unterschiedlicher Autoren um aktuelle Themen, wie den Katastrophenschutz, den Bahnradweg St. Wendeler Land, das Thema Digitalisierung oder das neuerrichtete Nationalpark-Tor Keltenpark in Otzenhausen, sowie um historische Themen, wie die Auswanderung nach Brasilien vor 200 Jahren, die Züge der Rötelkrämer, die Geschichte der Mariahütte oder die Entstehung eines neuzeitlichen Dorfes am Beispiel Türkismühle. Der Forschungsbericht des Archäologen Thomas Fritsch zeigt die klimatischen Veränderungen in der für diesen Raum so interessanten Eisenzeit und der anschließenden römischen Epoche auf und in einem weiteren Kapitel gibt er dem Leser Einblick in die Ernährungsgewohnheiten der Kelten. Auch dem 2023 im Alter von 90 Jahren verstorbenen Dichter Johannes Kühn ist ein eigener Artikel gewidmet. Dem saarländischen Lyriker Kühn, dem Winkelgast aus Hasborn, wurde mit der Aufstellung seiner Gedichte entlang des Wanderwegs rund um seinen Heimatort schon ein Denkmal gesetzt, seinen steinigen Lebensweg kann man jetzt in dem Artikel nachlesen.

Das Heimatbuch St. Wendel gibt in seinen 36 Ausgaben einen Überblick über Vergangenheit, Gegenwart und die Entwicklung des Landkreises. Es ist mit seiner neuen Ausgabe ein Beleg für das wachsende Geschichts- und Heimatbewusstsein, gepaart mit dem Verantwortungsgefühl, die Region für die Zukunft fit zu machen. Seit vielen Jahren erscheint das Heimatbuch St. Wendel im 2008 gegründeten Schaumberg Verlag, der mit seinen Publikationen dem Begriff Heimat ein neues Verständnis verleiht, um die regionale Vergangenheit ohne sentimentale Rührseligkeiten neu einzuordnen. Die Zeitschrift »Saargeschichte|n«, Heimatbücher, Krimis, Romane, Gedichtbände oder historische Lesebücher, meist mit Regionalbezug, lassen sich im Portfolio des Verlags finden.

Heimatbuch des Landkreises Sankt Wendel, ein Volksbuch für Heimatkunde und Denkmalpflege
Hg.: Recktenwald, Udo, Landrat des Kreises St. Wendel
2024/11 Edition Schaumberg, Marpingen
ISBN: 978-3-910306-17-2
Preis: 24.00 €

(Gabriele Sauer/24.02.2025)

 

Ereignisse in preußischer Zeit zwischen Saar und Mosel

Buchbesprechung

„Dieser Luxus lockte Schmuggler“, hinter dem Titel verbergen sich 28 kurze, zeithistorische Erzählungen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert. Einem Jahrhundert, das, wie kaum ein anderes, von gewaltigen politischen, sozialen und gesellschaftlichen Änderungen geprägt wurde. Allenthalben sind die Nachwirkungen der französischen Revolution und der nachfolgenden, europaweiten Kriege zu spüren. Das Volk ächzt unter einer Abgabenlast und Restriktionen, der Adel hat längst wieder seine vorrevolutionäre Stellung ausgebaut und eine neue Schicht Besitzender aus der Industrie tritt in ihre Fußstapfen. Soweit so bekannt. Doch wie gestaltete sich das Alltagsleben der Menschen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts? Gerade hier im heutigen Saarland, wo gleich mehrere Machtsphären aufeinandertreffen und die Industrie gerade beginnt, aus den Kinderschuhen herauszuwachsen?

Die Idee zu dieser Sammlung historischer Erzählungen kam der Autorin Nolte-Schuster bei ihrer Beschäftigung mit preußischen Amtsblättern aus jener Zeit. Die kurzen Notizen der Preußen, die alle Ereignisse vom Wetter über die Ernte bis zu Unfällen und Gesetzesverstößen akribisch dokumentierten, dienten der Sozialwissenschaftlerin als Vorlage für einen interessanten Blick auf das Zusammenleben der Menschen in diesen oftmals schweren Zeiten. Aus trockenen Amtsnotizen entstand so ein spannendes, historische Lesebuch, mit wissenschaftlichem Hintergrund. In fünf Großkapitel unterteilt, erhellt es streiflichtartig alle Belange der damaligen Gesellschaft in unserer Region, die sozialen Bedingungen und die vielfältigen Herausforderungen an jeden Einzelnen. Abstrakte Themen wie Auswanderung, Militärpflicht, Kinderarbeit, medizinische Versorgung, technische Neuerungen bis hin zu Wetterkapriolen stehen in direktem Bezug zur Erlebenswelt der damaligen Bevölkerung. Ihre Auswirkungen auf die Lebenswirklichkeit, sowie das Streben nach politischem Aufbruch und demokratischer Teilhabe, bestimmen das Zusammenleben. Durch die konkrete Benennung beteiligter Personen und Ereignisse wird der Alltag der Menschen in der preußischen Zeit zwischen Saar und Mosel lebendig.

In diesem Buch aus der Edition Schaumberg wird auf über 200 Seiten ein wahres Panoptikum personenbezogener Alltagsgeschichte locker in lesenswerten Erzählungen entfaltet. Ein Literaturverzeichnis und ein Ortsregister ergänzen die Textbeiträge.

Nolte-Schuster, Birgit: Dieser Luxus lockte Schmuggler und weitere Ereignisse in preußischer Zeit zwischen Saar und Mosel
2024 Schaumberg Verlag, Marpingen
ISBN: 978-3-910306-15-8
Preis: 20.- €

(Gabriele Sauer/15.02.2025)

Blick zurück – Die große Zeit der Schifffahrt auf der Saar

Buchbesprechung

Eigentlich ist es noch nicht so lange her, dass die Saarschifffahrt im Saarland ein wichtiger Wirtschaftsfaktor war. Noch in den Jahren 1980 bis 1999 setzte das Land mit dem Bau der Schleusenanlage in Lisdorf und dem Schiffswendeplatz in Saarbrücken wichtige Akzente zum Ausbau der Saar zur Großschifffahrtstraße. Dieser zielte darauf, die Wirtschaftsstruktur im Saarland zu stärken und das überörtliche Straßennetz vom Güterverkehr zu entlasten. Die damals prognostizierten elf Millionen Tonnen Frachtverkehr blieben auf Grund des Strukturwandels im Saarland mit gerade mal vier Millionen Tonnen weit hinter den gesetzten Erwartungen zurück. Blühte die Saarschifffahrt in den Anfangsjahren des Saarausbaus in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts noch einmal auf, musste sie doch in den folgenden Jahren registrieren, dass sie der übermächtigen Konkurrenz der unter internationaler Flagge fahrenden Großschiffe nicht gewachsen war. Viele der alten Schifffahrer-Familien mussten ihren Betrieb aufgeben. Der Güterverkehr auf der Saar, ein wesentlicher Faktor für die industrielle Entwicklung des Landes, spielt heute leider keine große Rolle mehr. Daher kommt der Blick zurück auf die große Zeit der Saarschifffahrt und ihrer Akteure gerade recht, um den nachfolgenden Generationen in Worten und Bildern aus der Geschichte der Saarschifffahrt, von ihren Anfängen bis heute, zu erzählen.  

Der Diplom-Ingenieur Harald Weiler, Heimatforscher und Schriftführer des Vereins für Heimatkunde Lisdorf e.V., hat nach fünfjähriger intensiver Recherchearbeit ein 208-seitiges, reichbebildertes Kompendium zur Geschichte der Saarschifffahrt mit besonderem Blick auf die Berufsschifffahrt an der mittleren und unteren Saar vorgelegt. Dreh- und Angelpunkt der Betrachtung ist demgemäß Lisdorf mit seinen aus dem Ort stammenden Schifferdynastien. Nach einer kurzen Einführung widmet sich der Autor intensiv der Geschichte der Schifferfamilien und stellt sie und ihre Schiffe mit großer Fachkompetenz namentlich vor. Selbst der Schiffswerft Wirotius, die schon vielen alten Frachtkähnen ein zweites Leben geschenkt hat, ist ein eigenes Kapitel gewidmet.

Neben den geographischen, politischen und wirtschaftlichen Aspekten der Saarschifffahrt fließen viele persönlichen Erinnerungen der Saarschiffer und ihrer Familienangehörigen in das Buch ein. Entstanden ist so eine spannende Zeitreise, bei der anhand von Akten, Dokumenten, Plänen und Zeichnungen aus Archiven sowie größtenteils privaten Fotografien, Befragungen von Zeitzeugen und Erinnerungen an Kindheitstage mit den Großeltern auf dem Wasser fast zwei Jahrhunderte Geschichte der Saarschiffer zum Leben erweckt werden. Sie erzählt vom schwierigen Alltagsleben auf schwankenden Planken, Sonntagsgottesdiensten in fremden Städten, Zollformalitäten, Kriegseinsätzen, Bürokratie und Motorschäden, wirtschaftlichen Erfolgen und Misserfolgen; jede Familie, jedes Schiff blickt auf eine ganz eigene Geschichte. Viele ehemalige und bis heute aktive Schiffer kommen dabei zu Wort, und haben teils selbst an der Entstehung des Buches mitgewirkt. Gerade das macht das Werk so ansprechend und lebendig.

Erschienen ist die fundierte Publikation des Hobbyforschers Weiler im November 2024 im Eigenverlag, der Herausgeber ist der Verein für Heimatkunde Lisdorf e.V. über den das Buch auch zu beziehen ist. Bestellungen über den Buchhandel oder schriftlich direkt beim Verein unter heimatkunde@lisdorf.de  

Weiler, Harald: Die Saarschiffer, Berufsschifffahrt an der mittleren und unteren Saar.
Hg.: Verein für Heimatkunde Lisdorf e.V., 2024
22,90 €

(Gabriele Sauer/ 09.01.2025)

 

Hinweis

Weitere Buchvorstellungen bis Ende 2024 finden sich in der Rubrik "Aktuelles".